Der Fall der Berliner Mauer am Abend des 9. November 1989 kam derart überraschend, dass viele Berliner ihn einfach verpassten.
So auch Herr B., obgleich er an dem Tag zwischen West- und Ostberlin unterwegs war.
Seine Eltern waren zu Besuch und er fuhr mit ihnen nach Ostberlin. Bei diesem Grenzübertritt erfolgte der obligatorische Währungsumtausch, von dem Herr B. noch die Bescheinigung aufbewahrt.
Nach Spaziergang und Einkaufstour beschloss ein gemeinsamer Opernbesuch den Abend. Auffällig war es schon, dass die Staatsoper an jenem Abend gähnend leer war, genau wie die Straßen um sie herum.
Auch die Abfertigung an der Friedrichstraße auf dem Weg zurück nach Westberlin ging erfolgte so schnell wie sonst nie.
Noch immer aber dachte sich Herr B nichts weiter dabei und brachte zunächst seine Eltern zurück zum Hotel.
Als er von dort auf der ansonsten leeren Potsdamer Straße weiterfuhr, wunderte er sich aber doch sehr, auf einmal einen Wartburg vor sich zu sehen. "Da", erinnert sich Herr B. nun, "war mir klar, dass irgend etwas nicht stimmte".
- Thema
- Mauerfall
- Jahr
- 09.11.1989
- Periode
- Wendezeit (1988-1994)
- Ort
- Grenzübergangsstelle Bahnhof Friedrichstraße
- Nutzungsinformationen
- cba Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen
Diese Geschichte zitieren
“Am 9.11. in der Oper - und den Mauerfall verpasst,” Berliner Grossstadtgeschichten, accessed 8. Oktober 2024, https://grossstadtgeschichten-berlin.de/items/show/108.