Im Oktober 1989 saß Lutz Reineke mit seinem Sohn bei der Polizei in der Keibelstraße am Alexanderplatz und beantragte einen Reisepass, während draußen die Demonstrationsrufe schallten. Er hatte sich überlegt, zum Totensonntag die Gräber seiner Verwandten in Westberlin zu besuchen. Und wirklich: Sein Pass wurde ihm bald ausgestellt, am 9.11.1989.
An diesem Tag war er auf einer Lehrerkonferenz, zu der aus der ganzen Republik Lehrer gekommen waren und erzählten, was andernorts passierte. Von der Maueröffnung hat er an diesem Tag nichts erfahren, erst am nächsten Tag fuhr er mit seiner Familie nach Westberlin und dort stundenlang im Doppeldeckerbus.
- Schlagwörter
- DDR, Lehrer, Polizei, Reisepaß, Schule, Visum, Wende
- Jahr
- 1989
- Periode
- Wendezeit (1988-1994)
- Ort
- Polizeipräsidium Keibelstraße
Diese Geschichte zitieren
“Ein Reisepass zur Maueröffnung: Erlebnisse im November 1989,” Berliner Grossstadtgeschichten, accessed 14. November 2024, https://grossstadtgeschichten-berlin.de/items/show/99.